Donnerstag, 25. September 2014

Neues vom Bardarbunga #2

Der gestrige Tag endete mit einem M4.9 um 22:35 Uhr Ortszeit unter der Bardarbunga Caldera.
Heute morgen folgten dann in einem Abstand von 50 Minuten die bisher drei stärksten Erdbeben des Tages:

- 04:25 M4.2 in 7,1 km Tiefe am nördlichen Rand der Caldera
- 05:00 M5.2 in 11,7 km Tiefe am Südostrand der Caldera
- 05:15 M4.4 in 8,5 km Tiefe auch am nördlichen Rand der Caldera

Aufgrund der Tiefe der Erdbeben kann man davon ausgehen, dass Sie tektonischen Ursprungs waren. Besonders dem M5.2 war kein Abrutschen der Caldera vorausgegangen oder gefolgt.

Mehr lässt sich zu den Erdbeben heute nicht sagen. Die wenigen die aufgezeichnet wurden, konzentrieren sich weiterhin unter der Caldera und unter dem Dyke auf Höhe des Dyngjujökull.
Der Sturm auf Island hält immer noch an und macht es schwer, Erdbeben aufzuzeichnen.

Preliminary analysed data by the SIL seismic monitoring group of the Icelandic Meteorological Office.

Das Absenken der Caldera ist heute ein wenig zum Stillstand gekommen. Das kann sich aber jederzeit ohne Vorwarnung wieder ändern.(GPS Station auf der Caldera)
Mittlerweile beträgt die Gesamtabsenkung 27-28 Meter.

Die Spalteneruption hält auf dem Niveau der Vortage an. Die Gasemissionen von Schwefeldioxid belaufen sich auf 10-60.000 Tonnen pro Tag. Zum Vergleich: die EU-Nationen produzieren zusammen 14.000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag.
Um jedoch diese Zahlen wieder zu relativieren: 
Gehen wir von dem Maximalwert von 60.000 Tonnen pro Tag aus, müsste die Eruption 2000 Tage andauern um die 120 Megatonnen zu erreichen, die die Laki Eruption 1783-84 ausgestoßen hat. (http://de.wikipedia.org/wiki/Laki-Krater#Gas-_und_Aschewolken)



4 Kommentare:

  1. Also 5,5 Jahre ? Wie viel Tonnen an Schwefeldioxid hat der Laki pro Tag ausgebrochen ?

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    1. Da die Eruption 230 Jahre her ist, gibt es keine täglichen Werte. Gesamt waren es 120 Megatonnen.
      120.000.000 Tonnen geteilt durch 8 Monate Laki Eruption ergeben 500.000 Tonnen pro Tag.
      Ein sehr sehr ungefährer Wert.

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    2. Interessant. Was unterscheidet sich der Laki mit dem Bardarbunga ? Hat der Vulkan die Kapazität, um 500.000 Tonnen an Schwefeldioxid abzugeben ?

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    3. Die Laki Eruption war viel massiver und größer. In den 8 Monaten der Eruption entstanden auf einer 25 km langen Linie bis zu 140 Schlackenkegel. Zum Vergleich: die aktuelle Spalte war bei ihrer Entstehung glaub ich 1,8 km lang und derzeit eruptiert nur noch der Baugur Krater.
      Ob die Kapazitäten gegeben sind, kann ich nicht sagen. Wenn sich der Magmadruck im Dyke weiter erhöht, werden sich früher oder später neue Spalten öffnen und somit würde auch mehr SO2 freigesetzt werden.
      Jedoch um Laki Ausmaße zu erreichen, müsste genügend Magmanachschub über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen und sich einige weitere Spalten öffnen.

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