Freitag, 26. September 2014

Die Eruption hält an

Update 19:20 Uhr: Um 16:49 Uhr Ortszeit (18:49 Uhr MESZ) ein Erdbeben der Stärke M5.2 in 4,4 km Tiefe unter der Bardarbunga Caldera. Mit dem Erdbeben ist eine vorläufige Absenkung der Caldera von ca. 20 cm verbunden.

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Heute ist ein seismisch sehr ruhiger Tag am Bardarbunga. Das stärkste Erdbeben bisher ein M4.1 heute Morgen um 03:42 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von 0,1 km.
Gestern Nachmittag ereigneten sich jedoch noch einige M3+ Erdbeben:

- M5.0 um 16:35 Uhr in einer Tiefe von 5,7 km unter der Caldera
- M3.8 um 18:10 Uhr
- M4.3 um 19:55 Uhr
- M3.8 um 20:48 Uhr

Insgesamt wurden bisher heute 50 Erdbeben registriert. Sie konzentrieren sich weiterhin auf das Gebiet der Caldera und unter dem Dyke auf Höhe des Dyngjujökull.
Jedoch ist diese Zahl wie in den letzten Tagen auch wieder verfälscht, da sich der Sturm auf Island immer noch nicht gelegt hat.

Gestern ist die Caldera nur noch um ca. 30 cm abgesunken. Dieser Trend bestätigt sich. Am heutigen Tag bisher ca. 20 cm. (GPS Caldera)
In dem nachfolgendem Bild sieht man die Bardarbunga Caldera ohne vom Vatnajökull bedeckt zu sein. Der Durchmesser beträgt 7 km. Das sind 60 Fußballfelder aneinander gereiht.



Die Spalteneruption zeigt weiterhin keine Anzeichen sich abzuschwächen. Mittlerweile hat das Lavafeld eine Größe von ca. 40 km² erreicht.
Der Lavastrom hat die Zufahrtsstraße der Wissenschaftler zur Eruptionsstelle seit heute blockiert und wohl für immer geschlossen.

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Landmælingar Íslands


Folgende drei Szenarien werden weiterhin als "am Wahrscheinlichsten" angesehen:

1. Die Absenkung der Bardarbunga Caldera stoppt und die Eruption im Holuhraun Lavafeld ebbt allmählich ab.
2. Eine große Absenkung der Caldera, die die Eruption im Holuhraun Lavafeld verstärkt oder verlängert. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass die Ausbruchsspalte Richtung Dyngjujökull weiter aufreißt, was zu einem Gletscherlauf und zu einer Ascheeruption führen würde. Es ist außerdem möglich, dass eruptive Risse unter anderen Stellen am Gletscher entstehen.
3. Eine große Absenkung der Caldera, die zu einem Ausbruch der Caldera führt. Infolgedessen würden große Mengen an Eis schmelzen. Es würde ein gewaltiger Gletscherlauf entstehen und viel Asche produziert werden. 


2 Kommentare:

  1. Was ist denn nun ? Die Caldera sink nicht mehr ! Was kann das bedeuten ? Wann kommt endlich der große Knall ?

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  2. Wann und ob der große Knall kommt, lässt sich nicht sagen. Die Caldera sinkt langsamer. 30-40 cm derzeit pro Tag. Wie im heutigen Update geschrieben, kann die aktuelle Situation eine Weile andauern, bis es in irgendeinem Szenario endet.
    Bis dahin heißt es abwarten und die schönen Bilder genießen.

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